„Verbrechen darf sich niemals lohnen“ dies ist einer der Grundsätze auf dem unser Vertrauen in den Rechtsstaat beruht und gleichzeitig die Idee, welche sich hinter der Einziehung verbirgt. Rechtswidrig erlangte Vermögensvorteile aus Straftaten sollen abgeschöpft und so bereits ein Tatanreiz verhindert werden.

 

 

Was wird eingezogen?

Die Strafbarkeit eines Geschäftsführers wegen Vorenthaltens von Sozialversicherungsbeiträgen setzt voraus, dass die Abführung der Beiträge zum Zeitpunkt der Fälligkeit möglich und zumutbar war. Nicht selten akzeptieren Firmeninhaber vorschnell eine Bestrafung. Obigen Fall betraf einen Geschäftsführer, der eine Firma in Form einer oHG mit mehreren Angestellten betrieb.

Wenn man in New York den Kanaldeckel hoch hebt, kommen Ratten zum Vorschein. Wenn man in Deutschland bei irgendeinem denkbaren Problem den Schleier hebt, kommt ein Skandal zum Vorschein. Aktueller Skandal: Kindergeld--Betrügereien, nicht nur im "Weißen Riesen"  in Duisburg.

Die BILD-Zeitung weist auf folgendes hin: Ein Anreiz für die Betrüger ist offenbar: Wenn Kindergeld erst einmal bewilligt ist, wird mindestens bis zum 18. Lebensjahr ausgezahlt. Es sind in der Zwischenzeit keine neuen Anträge nötig. Bei derzeit mindestens 255 Euro pro Monat kommen schnell große Summen beim Betrug zusammen.

Das beschreibt aber nur die eine Seite. Das andere Problem sind die Sachbearbeiter auf dem Amt, die bedenkenlos Kindergeld ausbezahlen. Die Sachbearbeiter müssten überprüfen, ob sämtliche Voraussetzungen Monat für Monat erfüllt sind, insbesondere ob es die Kinder auch tatsächlich gibt. Wer das versäumt, sollte sofort den Schreibtisch räumen und für die Rückzahlung haften, wenn beim Empfänger nichts mehr zu holen ist.

Immer wieder stolpern Geschäftsführer, Verantwortungsträger und Manager über die Strafvorschrift des § 266 StGB, der Untreue. Oftmals sind sich die Täter anfangs gar nicht bewusst, dass sie durch ein bestimmtes Handeln oder Unterlassen, die Grenze zur Strafbarkeit überschreiten. Manchmal ist eine schlichte Fehleinschätzung der Gesamtsituation die Ursache. So müssen sich beispielsweise derzeit Thomas Middelhoff & Co. u.a. wegen Untreue vor dem Gericht verantworten.

Früher haben Frauen bei Heirat den Namen des Mannes auch deswegen angenommen, um mit einem neuen Namen die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Wenn Männer mit bewegter Vergangenheit den Namen der Frau annehmen, hat das nicht selten des gleichen Grund. Jetzt gibt es "Abtauchen 2.0" durch Änderung des Geschlechtseintrages wie in dem Artikel in der Welt ausgeführt wird

 

https://www.welt.de/politik/deutschland/plus255344240/Gender-und-Kriminelle-Das-ist-der-Paragraf-der-meine-Vergangenheit-ausloeschen-wird.html?source=puerto-reco-2_ABC-V44.0.B_maximize_engagement.

 

Zusammenfassend ergeben sich folgende Möglichkeiten und Risiken (vor allem für Dritte):

 

  1. Identitätswechsel zur Auslöschung der Vergangenheit:

Kriminelle können durch einen neuen Geschlechtseintrag und Namensänderung frühere Straftaten, Schulden oder negative Bonitätsdaten verschleiern, da das Offenbarungsverbot eine Verbindung zur alten Identität erschwert. Dies erleichtert den Zugang zu Verträgen (zB Handy, Streaming-Dienste), die ihnen aufgrund negativer Bonität oder Sperrungen verweigert wurden.

 

  1. Umgehung von Vertrags- und Kreditsperren:

Mit neuer Identität können gesperrte Personen erneut Bankkonten eröffnen und Finanzgeschäfte tätigen. Der Versuch, Banken durch sogenannte „Kontokarusselle“ zu betrügen, basiert darauf, die Identität als neu und unauffällig erscheinen zu lassen.