Verteidigung von Boateng ist mit ihrer Taktik geradewegs an die Wand gefahren
Jetzt ist für Jerome Boateng alles viel schlimmer als vorher. Fast alle Nachrichtenmagazine und Zeitungen haben es als Eilmeldung gebracht: Jerome Boateng ist wegen Körperverletzung zu 120 Tagessätzen á € 10.000,00 verurteilt worden. Die Gesamtstrafe ist nur deswegen niedriger, weil Boateng angegeben hat, dass er zwischenzeitlich weniger Werbeeinnahmen habe als früher. Wegen der 120 Tagessätze gilt er aber als vorbestraft. Das bedeutet einen Eintrag im Führungszeugnis. In den familienrechtlichen Auseinandersetzungen um seine Kinder kommt das wahrscheinlich auch nicht gut.
Den gerichtlichen Vorschlag zu Beginn der Berufungsverhandlung hat Boateng links liegen lassen.
Neben der Verurteilung hat Boateng auch sein Image nachhaltig beschädigt.
Auch Boatengs Security-Firma hat sich selbst zerlegt
Es waren nicht nur die illegalen Filmaufnahmen, die die Security von einer Zeugin der Anklage gemacht hat, es war vor allem auch das Verhalten danach. Die Security-Firma äußerte, dass man die Zeugin nicht speziell gefilmt habe. Es sei um eine reine „Objektabklärung“ gegangen. Was für ein „Objekt“? Warum filmen diese Leute den Eingang des Landgerichts? Und dann noch am Prozesstag? Auch der Rest kam völlig unprofessionell rüber:
vier Typen mit schwarzem Hemd, schwarzer FFP2-Maske im Außenbereich, Pferdeschwänzchen, bullig, aber unsportlich, abgeratzte Jeans, kein Sakko, schwarze glanzpolierte Autos, Protzuhr am Handgelenk und unangenehmes Schuhwerk. Alles schlechte Attribute. Dabei hatte sich Boateng extra einen Anzug angezogen. Die Abweichung zur Security konnte nicht größer sein.
38 Jahre unschuldig in Haft in US-Gefängnis
Der US-Amerikaner Maurice Hastings ist heute 69 Jahre alt und wurde Ende Oktober 2022 nach 38 Jahren Haft aus einem kalifornischen Gefängnis entlassen. Eine erst jetzt durchgeführte DNA-Analyse hat ergeben, dass Hastings nicht der Täter sein konnte. Im Jahre 1988 gab es solche DNA-Nachweise noch nicht. Das Los Angeles Innocence Project, eine Organisation, die sich bemüht, Unschuldsbeteuerungen durch DNA-Untersuchungen nachzuweisen, hat erreicht, dass eine DNA-Untersuchung jetzt erfolgt. Die Spuren an der Leiche konnten mit einem 2020 gestorbenen anderen Häftling in Verbindung gebracht werden, der wegen Kidnapping und Vergewaltigung einsaß. Maurice Hastings hatte das Verbrechen stets abgestritten.
Wie einem Focus-Bericht zu entnehmen ist, hatte das unschuldige Opfer Hastings schon im Jahre 2000 vergeblich eine DNA-Analyse gefordert.
Warum eine solche Analyse bei „Altfällen“ nicht auf jeden Fall automatisch erfolgt, ist strategisches Justagen oder soll die Entschädigung für den unschuldigen Maurice Hastings ab dem Jahr 2000 noch erheblich verschärfen.
Verantwortliche Milchbauern schweigen - Beginn des Tierquäler Prozess vor dem Landgericht Memmingen
Wie die Süddeutsche Zeitung in einem Bericht vom 20.09.2022 mitteilt, hat die Staatsanwaltschaft vor dem Landgericht Memmingen zwei Milchbauern (Vater und Sohn) der vielfachen Tierquälerei angeklagt. Allein die Anklagevorlesung dauerte nach Angaben der Presse eineinhalb Stunden. So viel war nötig, um das Leiden von zahlreichen Tieren auf drei Höfen zusammenfassend aufzuzählen. Entweder sind kranke Tiere nicht richtig behandelt worden oder generell sind Tiere vernachlässigt worden, insbesondere junge Kälbchen und Jungtiere. Tote Tiere wurden einfach auf einem Kadaverhaufen entsorgt.
Die Staatsanwaltschaft hält beide mutmaßlichen Täter für „charakterlich völlig ungeeignet“ Tiere zu halten. Nachdem die Angeklagten bislang schweigen, steigt das Gericht Anfang Oktober in die Beweisaufnahme ein und hat 14 weitere Verhandlungstage anberaumt.
Dieser Fall könnte zur Folge haben das tatsächlich ein oder zwei Tierquäler wegen ihrer Taten ins Gefängnis müssen.
„Die Toten vom Bodensee“ werden wahr
Nach einer Meldung in der Süddeutschen Zeitung vom 22.09.2022 soll nach Angaben der Schweizer Polizei ein Mann seinen Vater auf dem Bodensee getötet haben. Am Mittwoch vor einer Woche soll ein führerloses Schiff gegen eine Hafenmauer in Altenrhein gefahren sein. In dem Boot fanden die Einsatzkräfte einen 77-jährigen Österreicher, der nach erstem Augenschein gewaltsam zu Tode gekommen ist. Wenig später wurde der 37-jährige Sohn des Toten aufgefunden. Die Ermittlungsbehörden gehen davon aus, dass der Sohn wohl zuvor auf dem Schiff war und sich danach tötete.