"Wirtschaft braucht Anstand" heißt eines der Bücher von Wolfgang Grupp, CEO des Familienunternehmens Trigema aus Burladingen. Daran sollte er sich messen lassen. Wolfgang Grupp lässt auch sonst keine Gelegenheit aus, um sich als ehrenwerter und honoriger Geschäftsmann in den Vordergrund zu drängeln. Immer etwas overdressed mit Einstecktuch und Zweireiher (im Stil der 90er oder der  Mafiafilme Chicago 1930) ist er in Talkshows aufgetreten, was schnell ungewollt an Glaubwürdigkeit und Weltsicht nagt. Der gewonnene Eindruck scheint nicht ganz falsch zu sein. Zum Preis von 120 € für 10 Fliesband-Baumwoll-Polyester-Atemschutzmasken in der Hochphase der Corona-Krise bewegt er sich der Unternehmer gefährlich nah am Kreis der gewöhnlichen Abzocker und Ausnutzer von Notsituationen. Grupp geht es dabei vornehmlich um eins: um Geld (und angeblich nur, damit er seine Mitarbeiter nicht in Kurzarbeit schicken muss). Dagegen ist nichts einzuwenden – wenn er sonst nicht andauernd den „Gutunternehmer“ geben würde. Wolfgang Grupp und sein Affe können mir zukünftig gestohlen bleiben. Der ist halt auch nur e' Schwobaseggl.

Mindestanstand wird wahrscheinlich viel schwieriger zu erreichen sein als der Mindestabstand. Es ist für Außenstehende schon erstaunlich, wie unseriös viele Menschen in Deutschland mit ihren Mitmenschen umgehen. Das gilt sowohl für den persönlichen Kontakt als auch für den Kontakt über die sozialen Netzwerke, da aber ganz besonders. Viele Begegnungsforen sind zwischenzeitlich zu asozialen Netzwerken verkommen. Gerade aus der Distanz und der Anonymität wird man gern besonders fies. Diese Leute bräuchten vor allem eine verbale Schutzmaske.

Die „Coronoia-Anwältin“ Beate Bahner hat am Abend des 11. April 2020 offensichtlich ihre Entscheidung vom Vortag rückgängig gemacht. Sie will jetzt doch Anwältin bleiben. Wir haben Zweifel, dass dies funktioniert. Denn gegen 19:00 Uhr hat Frau Bahner in ihrem Büro nach eigenen Angaben eine "Corona-AUFERSTEHUNGS-Verordnung" erlassen und sogleich verkündet. Danach sind alle Geschäfte ab sofort wieder zu öffnen und die Menschen sollen sofort wieder zur Arbeit gehen. Sie erklärt quasi durch ihre Gnaden die Corona-Krise faktisch für beendet. Das traut sich nicht einmal The Real President D.T..  Wir berichten nun nicht mehr weiter über unsere Auseinandersetzung mit Frau Bahner. Wir denken, dass hier zwischenzeitlich ein ganz anderes Problem vorherrscht. Die Angelegenheit wird jetzt einfach nur traurig. Wir wünschen Frau Bahner gute Besserung!

Nachdem ihre Verfassungsbeschwerde, bzw. der Eilantrag, vom Bundesverfassungsgericht bereits am Karfreitag abgelehnt wurde, hat Beate Bahner in Konsequenz hieraus Ihre Zulassung zurückgegeben. Das gegen sie eingeleitete Strafverfahren läuft dagegen weiter. Für Frau Beate Bahner persönlich sicherlich eine tragische Erfahrung, in der Sache musste es so kommen.  Von unserer Kritik nehmen wir nichts zurück.

Frau Bahner kann gerne in die Länder auswandern, die ihrer Meinung nach solche Grundrechte wahren und im Zusammenhang mit dem Corona Virus nicht einschränken. Da gibt es derzeit genau drei Länder: Egalien und Verschwöriland und MirwurstistanWir glauben, dass Beate Bahner sich da realitätsfern hineingesteigert hat, aber durch Ihr Vorgehen (v.a. auch bei sich selbst) großen Schaden angerichtet hat, weil sie mit ihrer Kampfansage radikale Schläfer „bedient“ hat. Das Bundesverfassungsgericht hat das korrigiert. Der Staat funktioniert.

[BVerfG Beschluss vom 10.04.2020 Az 1 BvQ 26/20]

Die Entscheidung im Wortlaut:

 

Donald Trump am 2. Februar 2020:

 „Wir haben es vollkommen unter Kontrolle. Es geht um eine Person, die aus China gekommen ist. Wir haben es unter Kontrolle. Alles wird gut sein.“

 

Donald Trump am 2. Februar 2020:

„Wir haben das, was aus China kommt, so ziemlich ausgeschaltet.“

 

Donald Trump am 10. Februar 2020:

„Es sieht so aus, als müsste es im April vorbei sein. Wenn es wärmer wird, verschwindet es auf wundersame Weise.“

 

Donald Trump am 26. Februar 2020:

„Wenn man 15 Fälle hat – 15 Fälle, da sind wir in wenigen Tagen runter auf fast null. Da haben wir ziemlich gute Arbeit geleistet.“

 

Donald Trump am 11. März 2020:

„Weil wir sehr früh reagiert haben, sehen wir deutlich weniger Virus-Fälle in Amerika als in Europa.“

 

Donald Trump am 16. März 2020:

„Wir haben einen unsichtbaren Feind. Wir haben ein Problem, über das vor einem Monat niemand auch nur nachgedacht hat.“

 

Donald Trump am 18. März 2020:

 „Ich sehe mich jetzt als Kriegspräsident.“

 

Donald Trump am 24. März 2020:

„Ich würde das Land gerne zu Ostern wieder öffnen. Wäre es nicht schön, wenn die Kirchen rappelvoll wären?“