In der Kolumne „Präsenspflicht als Ideologie, muss man sich dafür entschuldigen, Urlaub zu machen?“, bezeichnet Margarete Stokowski den Fall Anne Spiegel für kompliziert und bedenklich und ist der Auffassung, dass man sich von der patriarchalen Idee der Vollzeit-Präsenz am Arbeitsplatz verabschieden muss: https://www.spiegel.de/kultur/fall-anne-spiegel-muss-man-sich-dafuer-entschuldigen-urlaub-zu-machen-kolumne-a-230ee54c-572a-44e5-a9e7-ae7a187160e1 Entweder hat Frau Margarete Stokowski einfach nur das Thema verfehlt oder sie versucht absichtlich eine ideologische Verbindung herzustellen, um die feministische Fahne hochzuhalten. Dabei gibt es hierfür gar keinen Anlass.

Frau Anne Spiegel ist gescheitert, weil sie verantwortungs-inkompetent ist. Nicht Frauenfeindlichkeit führte zum Rücktritt - sondern Spiegels Fehler, äußerte dagegen Luis Hofmaier in der Welt (https://www.welt.de/politik/deutschland/plus238131561/Anne-Spiegel-Nicht-Frauenfeindlichkeit-fuehrte-zum-Ruecktritt-sondern-Fehler.html) Frau Anne Spiegel hätte sich nach dem Desaster im Ahrtal nicht noch als Familienministerin bewerben dürfen. Es geht auch nicht um ein paar Tage, es geht um vier Wochen (!). Frau Anne Spiegel urlaubte lieber vier Wochen in Frankreich, während die Bewohner der Region 134 Tote aus dem Schlamm zogen und sich fragten, wie es jetzt weiter geht.

Die Zeitenwende bei Olaf Scholz und Christine Lambrecht dauert, dauert, dauert. Selbst die Grünen empfinden die langsame Waffenlieferungen angesichts der Gräueltaten in der Ukraine für nicht mehr hinnehmbar. In einer der größten Katastrophen, die sich in der Ukraine abspielt, erklärt Olaf Scholz, dass alles was benötigt wird „schnell geliefert“ wird. Keiner weiß genau, was er damit meint. Es scheint, dass gerade Olaf Scholz und Christine Lambrecht die Zeitenwende im Kopf noch nicht ganz verarbeitet haben und mit einer „Handlungssperre“ reagieren. Das Gefasel von „man kann darüber nicht öffentlich sprechen, der Feind hört mit“, ist alles andere als der Versuch, eigene Blamageigkeit und Fehler zu vertuschen. Was würde Christine Lambrecht machen, wenn Deutschland tatsächlich von irgendeinem anderen Staat angegriffen werde würde? Sie würde vehement sagen: „Stopp, wir sind noch nicht fertig – bitte kommen Sie morgen wieder!“ Wenn Olaf Scholz nun nicht schnellstens ein Machtwort spricht oder wenn er keine Macht hat, sollte er betroffen mit Frau Lambrecht seinen Posten räumen.

Als „Boomer“ werden Personen bezeichnet, die zur Zeit des „Baby-Booms“ geboren wurden. Dieser Zeitraum umfasst ungefähr die Mitte der 1950er und 1960er Jahre, somit sind die jüngsten Personen aus dieser Generation knapp 60 Jahre alt (drunter wie drüber).

Ich warne ausdrücklich vor der Boomer-Generation. Und dass, obwohl ich selbst einer davon bin. Ich muss es ja wissen. Denn all diese Leute, die sich heute in irgendwelchen Führungsetagen breit gemacht haben, saßen irgendwann mal in der Schule neben mir. Oftmals sind sie allerdings genauso inkompetent wie früher und dazu kommt, noch bequemer geworden als früher.

Aktuelles Beispiel gefällig? Die Verteidigungsministerin Christine Lambrecht ist Jahrgang 1965 und Boomerin. Herr Söder (Jahrgang 1967) forderte deren Entlassung, weil sie schlecht ist und außerdem: „sie blamiert Deutschland“. Damit hat er recht.

Der Schokoladenhersteller Ritter Sport will aus dem Russland-Geschäft trotz des russischen Überfalls auf die Ukraine nicht verzichten und versucht eine „schokoladige Extrawurst“. Kunden in Deutschland boykottieren jetzt schon massiv, eine über Jahre aufgebaute Marke implodiert. Der verantwortliche Geschäftsführer Andreas Ronken (Jahrgang 1967) verschätzt alles. Nur wenige Tage später zieht jetzt auch der Henkel-Konzern nach und ist dabei Persil blutrot einzufärben. Verantwortlicher CEO ist ein Herr Karsten Knobel, Jahrgang 1969.

Aufgrund eines überfallartigen Angriffs auf den Comedian Oliver Pocher, durch den bislang mäßig bekannten, selbst ernannten Rapper fat.comedy, ist das Box-Event des Felix Sturm medial geradezu in den Hintergrund getreten. Der eher dicke Omar hat den etwas kleineren Oliver Pocher aus dem Nichts heraus mit einer massiven Ohrfeige traktiert und damit auch gleichzeitig vorgeführt. Gefilmt wurde die Aktion nicht nur von Kameras des Veranstalters, sondern auch von seinen Kumpels. Dem Täter kam es offensichtlich darauf an, Oliver Pocher in der Öffentlichkeit und den sog. neuen Medien schmachvoll vorzuführen. Das Tatvideo ist praktisch nicht mehr "einzufangen". Genau das wollte der bislang unbekannte Rapper erreichen. Die Security vor Ort war leider überfordert, oder besser gesagt, sie hat versagt.

 

Der Rapper wird sich wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten müssen. Das Amtsgericht Dortmund sollte im vorliegenden Fall eine Freiheitsstrafe ohne Bewährung aussprechen. Es darf nicht sein, dass so etwas Schule macht, öffentliche Selbstjustiz und Verletzung von bekannten Personen. Das was dieser Omar getan hat, war die Vorstufe einer Attentatshandlung. Der Rapper hat nach dem Vorgang noch getönt, dass er für die Folgen einstehen wird. Das muss er jetzt auch. Schmerzensgeld und Schadensersatz kommen selbstverständlich hinzu. Eine nach der Tat veröffentlichte Erklärung des Rappers, hat dieser kurze Zeit später wieder gelöscht. Vielleicht hat es auch mit der Frage zu tun: „Warum rappen Rapper?“ Antwort (hat man in dem Post lesen können): Weil sie nicht (fehlerlos) schreiben können.

Der US-Außenminister Blinken hat Russland nunmehr offiziell Kriegsverbrechen in der Ukraine vorgeworfen. Er begründete dies mit „zahlreichen glaubwürdigen Berichten über wahllose Angriffe“ auf Zivilisten, Wohnhäuser, Schulen und Krankenhäuser. Der Vorwurf geht am Ende wahrscheinlich nicht nur auf Mitglieder der russischen Streitkräfte, sondern auch auf die „Hintermänner“. Und der hinterste Hintermann ist Wladimir Putin. Was in Tschetschenien offensichtlich funktionierte, wird in der Ukraine jetzt zum Kriegsverbrechen auf dem Präsentierteller, weil insbesondere viele Attacken quasi live mitverfolgt werden können. Die plumpen Erklärungen, dass in den Schulen Munition versteckt gewesen sei, unter einem Kaufhaus Militärfahrzeuge usw., werden einer genaueren Überprüfung später höchstwahrscheinlich nicht Stand halten. Der Ächtung vom Kriegsverbrechen kann sich auch der Russe nicht einfach so entziehen.

 

Selbst wenn es Putin und seine Genossen im Moment nicht offiziell „kratzt“, muss hier das Schild aktueller massiver Rechtsverstöße permanent hochgehalten werden, am besten noch mit tagesaktuellen Zwischenstandsmeldungen an die russische Führung und das russische Militär bei gleichzeitigem Hinweis, dass sich die verantwortlichen Personen, sobald man ihnen habhaft wird, hierfür verantworten müssen. Das gilt von den „Kriegslenkern“ bis hin zum einfachen Soldaten, der sich hier für Kriegsverbrechen einspannen lässt.

 

Die Soldaten müssen damit rechnen, dass sie allesamt oder ein Großteil davon, später noch identifiziert werden können. Wer nämlich über die russische Armee eingezogen ist und wer auf der Sold-Liste steht, dürfte alles notiert sein. Was im Moment technisch noch etwas schwierig ist, ist eine Hausdurchsuchung bei Putin. Aber vielleicht kommt da der Geheimdienst an die einzelnen Listen heran.