Nach seiner Verurteilung vor dem Amtsgericht München hat Jerome Boateng seinen Anwalt ausgetauscht. Ob das so eine gute Idee war, zeigt sich jetzt. Ohne den Namen nennen zu wollen, erscheint die Verteidigerstrategie und das Verteidigerverhalten bislang eher „durchwachsen“.

 

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Die Verteidigung bringt die Aussage der Belastungszeugen in einen Kontext "Belastungseifer" und gleichzeitigem Hinweis auf die familiengerichtliche Auseinandersetzungen zwischen Jerome Boateng und seiner Ex-Partnerin wegen der gemeinsamen Kinder. Das Gericht ist aber in diese Auseinandersetzungen gar nicht eingebunden. Kann sdas Strafgericht den Kontext nicht herstellen, ist diese Strategie eher Störfeuer und nachteilig.

 

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Der Angeklagte sagt im Berufungsverfahren nichts. Das ist oftmals sinnvoll, aber nur, wenn man vorher noch nichts gesagt hat.

 

Im Fall Boateng ist jedoch das non-verbale Erscheinungsbild des Angeklagten ziemlich negativ. Er schaut oftmals genervt, es sieht für Laien aus „wie schuldig“. Hier lässt der Verteidiger den Mandanten alleine, denn am zweiten Tag ist das Erscheinungsbild des Angeklagten nicht besser. Hier fehlt eindeutig im Vorfeld ein Coaching des Mandanten.

 

Einschränkend muss man sagen, dass hier nur der Eindruck wiedergegeben wird, den Jerome Boateng bei den TV-Aufnahmen und den Pressebildern macht, die immer nur vor oder nach der Verhandlung oder in der Verhandlungspause gemacht werden. Wie er im Prozess selbst wirkt, kann man von außen nicht sehen. Aber wahrscheinlich ist der Ausdruck mit Verhandlungsbeginn nicht wesentlich anders. Und das iost dann nicht gut.

 

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Der Angeklagte erscheint mit einem viel zu weitem Hemdkragen. Das passt nicht zu einem Profi-Fußballer. Auch da muss der Anwalt den Mandanten im Vorfeld coachen und für ein makelloses Erscheinungsbild sorgen. Auf einem Bild sieht es so aus, als würde Jerome Boateng ein Hemd mit Manschettenknöpfen tragen. Das würde auch nicht passen.

 

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Das Security-Problem!

Hat der Anwalt davon nichts gewusst oder die Situation falsch eingeschätzt? Es geht nicht nur darum, dass es völlig daneben war, hier mit Security-Typen aufzutauchen, die alle ohne Not grimmig schauten und mit schwarzem Mundschutz unterwegs waren und im Gegensatz zu Jerome Boateng nicht fein gekleidet waren, sondern geradezu unangemessen gekleidet. Es geht hier nicht nur um das ob, sondern auch um das wie. Und bei Durchsicht der Presseartikel zeigt sich, dass der Eindruck der Security alles andere als positiv war. Zwar hat ein befragter Jurist betont, dass das Gericht diesen Umstand für die Rechtsfindung im laufenden Verfahren nicht berücksichtigen dürfe. Grundsätzlich richtig! Aber auch das Gericht hat das mitbekommen. Wie wirkt das? Befragen wir ganz Deutschland (bis auf die Security-Mitarbeiter, die selbst dabei waren). Urteilen Sie: War das schlau gewesen?

 

Eigentlich ist das Verfahren durch. Und das in dem vielleicht wichtigsten Prozess von Jerome Boateng.

 

Eine Hoffnung bleibt noch: Die unerschütterlich gute Laune des Richters könnte ein Hinweis auf eine Sympathie und für Milde sein.

 

Am 02.11.2022 soll ein Urteil gesprochen werden.

 

siehe auch https://www.lawinfo.de/index.php/35-ausgewaehlte-rechtsgebiete/who-is/1679-vom-weltmeister-zu-einer-person-die-man-nicht-als-nachbarn-haben-moechte?tmpl=component&print=1