In dem Strafverfahren gegen Rupert Stadler und Konsorten kamen gestern erstmals die Angeklagten zu Wort. Der Mitangeklagte Ingenieur und Motorenentwickler bei Audi, Giovanni Pamio hat den ehemaligen Audi-Boss Rupert Stadler und den früheren Technikvorstand (bei Porsche) Wolfgang Hatz schwer belastet. Er gab in einer Verlautbarung, die von seinem Verteidiger Rechtsanwalt Walter Lechner vorgetragen wurde, an: „Alle wussten Bescheid im Audi - Konzern als Ingenieur habe er gar keine Entscheidungskompetenz gehabt, das hatten die Vorstände. Der Verteidiger gab konkret an: „Kein Ingenieur entscheidet darüber auf eigene Faust. Das war eine strategische Entscheidung.“

 

Damit sei nicht Pamio für die Manipulation verantwortlich, sondern der Vorstand, der auch dafür sorgte, dass die Audi-Motoren als „Clean-Diesel“ wahrgenommen werden sollte. Selbst nachdem Umweltbehörden in den USA die Manipulation bemerkten, wurden die manipulierten Fahrzeuge einfach weitergekauft. Da man ja schon wusste, dass betrogen wurde, haben die Verantwortlichen bei Audi lange versucht, die Aufklärung zu behindern.

 

Schon heute steht die Einlassung von Herrn Rupert Stadler auf der Tagesordnung.

 

Wir berichten.

 

Anmerkung:

Für uns sind die Entwicklungen in den Strafprozessen von besonderer Bedeutung, weil wir in Dieselklagen in mehreren Fällen nicht allein Klage gegen VW oder Audi erhoben haben, sondern auch gegen Martin Winterkorn und Rupert Stadler jeweils persönlich.