Als der Dieselskandal vor ca. 5 Jahren in den USA den Anfang nahm und dann nach Europa und insbesondere Deutschland herüberschwappte, ging es um die Motorenreihe EA 189. Die Verantwortlichen bei VW versicherten in der Folgezeit, dass andere Motoren, wie beispielsweise der EA 288, vom Dieselskandal nicht betroffen seien. Mit dieser Aussage hervorgetan hat sich insbesondere der VW-Chef Herbert Diess. Jetzt sieht es so aus, als wäre diese Angabe gelogen gewesen. Unabhängig davon, dass dies dann Folgen für den amtierenden VW-Chef hätte, wären weitere Millionen Fahrzeuge betroffen. Denn der EA 288 ist der Nachfolgemotor früherer Modelle.

Wir klagen zurzeit einige Rückabwicklungen gegen Volkswagen und Audi und Porsche durch und die Chancen stehen recht gut. Nun hat die Sendung „Report Mainz“ aktuell Hinweise erhalten, dass auch in dem Motor EA 288 Abschalteinrichtungen eingebaut wurden. Auffällig ist auch, dass auf dem Prüfstand Verbrauchswerte „erträglich“ sind, dann „in freier Wildbahn“ um ein Vielfaches höher als erlaubt. Noch rettet sich Volkswagen argumentativ über die Runden und behauptet, man hätte allenfalls die technischen Möglichkeiten ausgereizt im Rahmen der sog. „Thermofenster“. Sollte der Europäische Gerichtshof dem nicht folgen, sondern der Generalanwältin des Europäischen Gerichtshofes würden diese Thermofenster in ihrer Ausführung als illegal eingestuft werden. Dann beginnt die Betrugsaufarbeitung von Neuem.

Man hat sich in der Vergangenheit gefragt, weshalb Volkswagen sich bei den Rückabwicklungen so „ungelenkig“ anstellte. Wahrscheinlich weiß Volkswagen mehr, nämlich, dass die Abgaswerte bei allen Fahrzeugen geschönt und manipuliert sind. Zwischenzeitlich hat ein Sachverständiger bei einem Benzinmotor eines Audi Q5 die Entdeckung gemacht, dass der CO2-Ausstoß auf dem Prüfstand weitaus geringer ist, als bei freier Fahrt.

Wenn das stimmt, wird der größte Diesel-Betrug-Skandal von einem viel größeren „Jedes-Auto-Skandal“ übertroffen. Das wäre dann wohl auch das Ende der deutschen Automobilindustrie.