Im Juni 2021 sprach das Landgericht Limburg Tyler Jannaschk, einem schwer behinderten 12-jährigen Jungen, in einem Urteil das höchste Schmerzensgeld zu, das deutschlandweit von einem Gericht je festgelegt wurde

 

Der Junge hatte sich mit einem Alter von einem Jahr im Krankenhaus an einem Apfelstück verschluckt, während eine Krankenschwester ihm ein Medikament verabreichte. Die Sauerstoffzufuhr zu seinem Gehirn wurde dadurch zu lange unterbrochen. Das Gehirn hierdurch beschädigt.

Seither sitzt Tyler im Rollstuhl, kann aufgrund von Schleim in der Lunge nur schwer atmen und Arme sowie Beine nicht steuern.

 

Seine Mutter, Julia Jannaschk, kämpft seitdem um ein leichteres Leben für ihren Sohn. Durch Schmerzensgeld könnte die Familie Türen verbreitern oder das Badezimmer behindertengerecht umbauen, denn bis die Krankenkasse erforderliche Geräte genehmigt, kann es bis zu fünf Jahre dauern.

 

Die erste Runde des Kampfes konnte Julia Jannaschk zunächst vor dem Landgericht Limburg für sich entscheiden als ihrem Sohn eine Million Euro Schmerzensgeld sowie eine lebenslange Pflegehilfe zugesprochen wurden. Nach Berufungseinlegung des Krankenhauses und der Krankenschwester musste die Familie dann vor dem Oberlandesgericht Frankfurt allerdings eine Niederlage einstecken als das Urteil des Landgerichts Limburg gekippt wurde.

Nun liegt alle Hoffnung auf dem Bundesgerichtshof: Mit der Einlegung einer Nichtzulassungsbeschwerde strebt die Familie ein Beschwerdeverfahren als Fortsetzung des Revisionsverfahrens vor dem Oberlandesgericht Frankfurt und damit eine neue, positivere Entscheidung für Tyler an.

 

[Quelle: „Mutter kämpft vor BGH um eine Million Schmerzensgeld“ von Isabel Röder in SWR AKTUELL, URL: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/koblenz/mutter-aus-mittelfischbach-zieht-wegen-schadensersatz-vor-bgh-100.html (Stand 12.06.2023).]