Die Situation bei Tesla ist angespannt. Die Fahrzeuge erleiden schon dadurch einen Wertverlust, weil es sich um einen Tesla handelt. Kann man Elon Musk für diese Imagetalfahrt verantwortlich machen und die Rücknahme des Tesla verlangen?
Stand heute; nein - Er haftet persönlich nicht für Markt- oder Imageverluste von Tesla-Produkten, solange kein eigenes Fehlverhalten gegenüber dem Käufer persönlich vorliegt, selbst wenn seine öffentlichen Auftritte das Image von Tesla beeinflussen.
Ein Imageverlust oder Wertminderung aufgrund von schlechten Nachrichten oder kontroversen Handlungen von Unternehmensverantwortlichen ist kein Sachmangel im Sinne des § 434 BGB. Wertverluste durch Imageprobleme sind Teil des allgemeinen Marktrisikos, das der Käufer trägt.
Wenn ein Hersteller durch vorsätzlich sittenwidriges Verhalten (Stichwort § 826 BGB) gezielt das Vertrauen der Käufer zerstört und damit den Fahrzeugwert vernichtet, könnten Schadensersatzansprüche entstehen. Beispiel: Der Dieselskandal bei Volkswagen (Manipulation von Abgaswerten) hat in Teilen zu Rückabwicklungen geführt – aber hier lagen konkrete Täuschungen über technische Eigenschaften vor, nicht bloß Imageverluste.
Bei Tesla liegt derzeit kein technischer Mangel, keine Täuschung, keine sittenwidrige vorsätzliche Schädigung im Hinblick auf das Produkt vor. Deshalb sind Rückgabe- oder Schadensersatzansprüche auf Basis des Imageverlusts alleine praktisch ausgeschlossen.
Dem Spiegel berichtet Rita-Maria Schwalgin, dass sie sich aus ökologischen Gründen vor neun Jahren einen Tesla bestellt hat. Inzwischen wird sie beschimpft und ihr Fahrzeug zerkratzt.
Vielleicht bietet sich über die elektronische Kilometer-Erfassung ein Ausstiegszenario an. Ob da etwas dran ist, steht (noch) nicht fest. Die Frage ist: Hat Tesla die Kilometerzähler ihrer Fahrzeuge manipuliert? Diesbezüglich wurde in den USA eine Klage eingereicht. Darin wird behauptet, Tesla habe die Kilometerzähler der ausgelieferten Elektrofahrzeuge so manipuliert, dass sie mehr gefahrene Kilometer als tatsächlich angefallen anzeigen, um schneller aus der Garantie zu fallen und nicht für kostenfreie Reparaturen aufkommen muss. Wer einen Tesla fährt, sollte für sein Auto unverzüglich und beweissicher überprüfen, ob die Kilometererfassung stimmt. Bestätigt sich ein solcher Verdacht, läge ein technisches Problem vor, das Ansprüche bis hin zur Rückabwicklung begründen könnte. Da es immer auf das konkrete Fahrzeug ankommt, sollten Tesla-Besitzer nicht einfach zuwarten.
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