RA Oliver Hirt | DIESELKLAGEN

Wenn die Recherchen des SWR zutreffend sind, dann hat VW auch mit den Diesel-Motoren, die mit EURO 6 Abgasnorm versehen sind, weiter betrogen. Dafür sprechen vertrauliche VW-Dokumente, die dem Südwestrundfunk vorliegen sollen. Konkret geht es um die VW-Motorreihe „EA 288“, dem Nachfolgermodell des Motors „EA 189“.

 

VW behauptet auf erste Anfrage hin, dass die neue Motorreihe mit keiner Zykluserkennung ausgestattet sei. Nach den bisherigen Erfahrungen mit Volkswagen spricht einiges dafür, dass dies gelogen sein könnte. Wenn aber VW auch beim Nachfolgemodell die Kunden getäuscht hat, wäre das ein Skandal, der noch schlimmer ist als der ursprüngliche. Dann dürften sämtliche Konzern-Bosse persönlich mithaften. Sie stehen dann in der Verantwortung, weil sie betrogen haben oder weil sie nichts getan haben. Beides begründet eine Haftung.

 

Der Dieselskandal stinkt aber nicht nur  bei Volkswagen, offensichtlich auch beim Kraftfahrtbundesamt (KBA). Denn in Berlin wurde im Hinblick auf den VW-Motor EA 288 bislang noch nicht öffentlich reagiert. Macht sich jetzt auch noch der Staat haftbar? Das Dieselskandal hat das Zeug dazu, zum größten Wirtschaftsskandal zu werden, den Deutschland je erlebt hat.

 

Und es geht munter weiter. Wegen möglicher Verstöße bei der AdBlue-Einspritzung sind derzeit Ermittlungen der EU-Kommission im Gange, nicht nur gegen VW, sondern auch gegen Daimler und BMW. Wir berichten.

[Quelle: https://www.focus.de/auto/news/schwere-vorwuerfe-gegen-volkswagen-vw-soll-laut-medienbericht-auch-bei-euro-6-motoren-geschummelt-haben_id_11133764.html