Obwohl schon seit 2019 der Erlass des bayrischen Umweltministeriums gilt, dass Transporte in 18 außereuropäische Staaten von Bayern aus verboten sind, kam es zu illegalen Transporten von Tieren aus Bayern. Ein Tiertransporter aus Bayern umging die europäischen Tierschutzvorschriften, indem über osteuropäische Mitgliedstaaten weiter in bestimmte Drittländer transportiert wurde, die zu den 18 Staaten zählen, in die eben gerade nicht geliefert werden darf.

Unter anderem als Reaktion auf diese jüngsten Vorkommnisse erweitert das Bayrische Umweltministerium mit Hilfe eines neuen Erlasses seine Möglichkeiten, sodass die zuständigen Behörden lange Tiertransporte auch in das EU-Ausland untersagen können.

Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber reagierte auf diese Vorkommnisse bestimmt mit den Worten: „Rechtsmissbrauch ist nicht hinnehmbar […] Mit dem neuen Erlass sollen bewusste Umgehungen des europäischen Rechts verhindert werden.“

Dies soll anhand von Bescheinigungen, welche genau dokumentieren müssen, wohin die Tiere geliefert werden und dass sie von dort aus nicht unmittelbar weiter in ein Drittland transportiert werden, umgesetzt werden. Nur unter diesen Voraussetzungen soll die Abfertigung von Transporten in das EU-Ausland künftig zulässig sein. Um den Beschluss effektiv umzusetzen, sollen bei tierschutzwidrigen Transporten dem entsprechenden bayrischen Transportunternehmen die Zulassung entzogen werden und bei einem etwaigen Verdacht unmittelbar die Staatsanwaltschaft eingeschaltet werden. Hierfür soll beispielsweise, wenn es nach Glauber geht, ein Echtzeit-Zugang zu den Daten der Navigationssysteme der Tiertransportfahrzeuge für die Behörden bereitgestellt werden, um die Überprüfung sicherzustellen.

Teilweise wird auch gefordert, dass nicht nur die Transportunternehmen zur Verantwortung gezogen werden, sondern auch die Zuchtverbände selbst, welche sicherstellen sollten, dass keine Tiere mehr in Risikostaaten verkauft werden.

Doch nicht nur das Land Bayern reagierte auf die illegalen Transporte, sondern auch die EU. Die EU will einen Untersuchungsausschuss einsetzen, der künftig Missstände und Verstöße bei Tiertransporten aufarbeitet.