RA Rafael Fischer | DIESELKLAGEN

Mafiafilme der 80er und 90er erkannte man meist schon an der ersten Sequenz: Chicago (1930) oder Palermo. Heute wäre die erste Filmeinstellung: Wolfsburg.

Verschiedene Blätter haben am 12.08.2020 gemeldet, dass die Abhöraffäre bei VW möglicherweise eine dramatische Wendung genommen hat. Der von Volkswagen als mutmaßlicher Spitzel identifizierte Mitarbeiter soll tot sein. So melden die Helmstedter Nachrichten in ihrer Ausgabe vom 12.08.2020 von einer Leiche, die vergangenen Montagabend in einem brennenden Auto in Rottdorf (Kreis Helmstedt) entdeckt wurde. Bei dem Toten soll es sich um den Mitarbeiter handeln, dem Betriebsspionage vorgeworfen wurde. Zwar deutet bislang nichts auf ein Fremdverschulden hin, aber zwischenzeitlich muss man mit allem rechnen. Bereits im Mai hatte es einen Brandanschlag auf das Haus des Verstorbenen gegeben. Eine Reihe von (ehemaligen) Vorständen des Konzerns sind zwischenzeitlich angeklagt wegen Fahrzeugmanipulation, strafbarer Werbung, Untreue oder Börsendelikten. Der Gesamteindruck könnte kaum schlechter sein.

 

Hinzu kommt noch möglicherweise noch als nächstes, dass Volkswagen in abgeschlossenen wie laufenden Regressprozessen bis heute eine Dieselmanipulation bestreitet, obwohl die Gerichte gegenteiliges festgestellt haben. Das gilt nicht nur für den berüchtigten Motor EA 189, sondern auch für das Nachfolgemodell EA 288, eigentlich für die ganze Modellpalette bis hoch zu den Audi A8.

 

Es ist jetzt im Weiteren zu prüfen, ob sich Volkswagen und die von Ihnen beauftragten Rechtsanwälte möglicherweise nicht noch zusätzlich des vielfachen Prozessbetruges strafbar gemacht haben (zweite Filmeinstellung: Gerichtsaal). Wahrscheinlich wird auch das dementiert werden. Die jüngere Konzerngeschichte zeigt jedoch, dass es am Ende immer schlimmer kam als vorher eingeräumt. Beispiel Peter Hartz und die Bordellbesuche.