RA Rafael Fischer | DIESELKLAGEN

Wenn man der Bild-Zeitung glauben darf (was bei Aufdeckung von Skandalen erfahrungsgemäß regelmäßig der Fall ist), hat Daimler bei den Motoren mit der Bezeichnung OM 651 und OM 642 zwischen 2012 und 2015 eine unzulässige Software eingebaut. Von der kriminellen Energie her wäre das Variante Dieselbetrug 2.0. Mindestens beim Modell GLK 220 CDI wurde von Daimler eine sogenannte „Kühlmittel-Sollwert-Temperaturregelung“ zur Manipulation von Abgastests verwendet.

Der Autohersteller behauptet zwar noch, dass die Software legal eingebaut worden sei, seltsamerweise für Daimler derzeit bei 4 Millionen Fahrzeugen in ganz Europa Software-Updates durch, auch an Fahrzeugen die angeblich gar nicht betroffen sind. Versucht Daimler, betroffene Fahrzeuge heimlich um zu programmieren? Wer ein Fahrzeug bei Mercedes in die Werkstatt gibt oder zum Kundendienst, sollte sich im Nachhinein eine Bestätigung oder Versicherung dahingehend geben lassen, ob Änderungen an der Kühlmittel-Sollwert-Temperaturregelung oder der Programmierung in diesem Zusammenhang vorgenommen oder geändert wurden.

Vorliegend geht es nicht nur um eine unzulässige Abschaltvorrichtung, für die sich zwischenzeitlich Martin Winterkorn verantworten muss, sondern um eine regelrechte Betrugssoftware, die falsche Temperaturen vortäuscht. Kaum vorstellbar, dass der Vorsitzende Dieter Zetsche, der den Daimler-Konzern seit 2006 bis heute lenkte, hiervon keine Kenntnis gehabt haben soll.

Wenn doch, wäre das millionenfache Betrug an den Autokäufern, von Daimler sowieso.